Sodium Lauryl Sulfat, auch bekannt als Sodium Dodecyl Sulfat, Natriumlaurylsulfat oder Natriumdodecylsulfat (SLS oder SDS), ist ein farb- und geruchloser Feststoff und ein anionisches Tensid.
Als Tensid erleichtert SDS Reinigungsprozesse, indem es durch seine guten Benetzungseigenschaften die Grenzflächenspannungen zwischen der zu reinigenden Oberfläche, dem Schmutz und dem Lösungsmittel herabsetzt. SDS findet sich daher häufig in Waschmitteln, aber durch seine gute Schaumbildung auch in Zahnpasta, Shampoos und einigen Kosmetika.
Bedeutung und Erklärung: Was sind Sodium Laureth Sulfate?
Sodium Laureth Sulfate (SLES), Natriumlaurylethersulfat oder auch Natriumdodecylpoly(oxyethylen)sulfat ist die ethoxyliert Form von Sodium Lauryl Sulfat. Bei der Herstellung wird dabei Ethylenoxid an die Dodecanol-Einheit angehängt. Sodium Laureth Sulfat ist ein Ethersulfat und ein anionisches Tensid.
Wie die ethoxylierte Form, Sodium Laureth Sulfat, besteht auch SDS aus einem Natriumion und einer negativ geladenen Sulfatgruppe, welche an eine zwölfkettige (Lauryl = Dodecyl = zwölf) Kohlen-Wasserstoffkette geknüpft sind.
Im Falle von Sodium Laureth Sulfat sind in diese zwölfkettigen Kohlen-Wasserstoffketten etwa zwei Oxyethyleneinheiten integriert.
Wie andere Tenside auch, ist Sodium Lauryl Sulfat ein guter Emulgator, das heißt SDS dient als Hilfsstoff, um zwei nicht mischbare Substanzen zu vermischen, unter anderem Fette und Öle.
Wozu benutzt man Sodium Lauryl Sulphate?
Durch seine emulgatische Funktion lässt sich SDS gut als Öl- und Fettlöser einsetzen, wodurch es häufig in Waschmitteln zu finden ist. Hierbei setzt SDS die Grenzflächenspannungen zwischen der zu reinigenden Oberfläche, dem Schmutz und dem Lösungsmittel herab.
Interessanterweise ist SDS als lebensmittelsicher eingestuft, und wird daher häufig auch in Lebensmitteln als Emulgatoren eingesetzt. Gleichzeitig findet sich SDS als Emulgator auch in Kosmetikartikeln, z.B. Salben, Lotion und Crèmes. Zusätzlich ist SDS auch ein guter Schaumbildner, wodurch es häufig auch in Shampoos, Schaumbädern und Zahnpasta vorkommt.
Zwar wird in Shampoos und Duschgels immer häufiger auf die ethoxylierte Form von SDS, Sodium Laureth Sulfate, gesetzt, dennoch findet sich auch SDS noch häufig in diesen Produkten. Neben der Verwendung von SDS in Kosmetikartikeln und Waschmitteln findet SDS auch Anwendung in wissenschaftlichen Laboren.
Als namensgebender Bestandteil der vermutlich bekanntesten biochemischen Methode, der SDS-PAGE, einem Proteinauftrennungsverfahren, dient SDS hier als Proteindenaturierendes und ladungsgebendes Tensid.
Kann man Sodium Lauryl Sulfat kaufen?
Ein direkter Kauf SDS als Reinstoff ist für Privatpersonen nicht möglich, da der Stoff leicht entzündlich und ätzend ist und somit unter die sachkundepflichtigen Stoffe fällt.
Als Bestandteil verschiedener Kosmetik- und Putzartikeln wird SDS aber auch von Privatpersonen gekauft. Abgesehen von den positiven Eigenschaften von SDS, führt auch dessen günstige Herstellung dazu, dass es in vielen Kosmetik- und Hygieneartikeln sowie Waschmitteln eingesetzt wird.
Shampoo ohne Sodium Lauryl Sulfat kaufen
Trotz seiner vielen positiven Eigenschaften und seiner Einstufung als lebensmittelsicher, ist Sodium Lauryl Sulfat aber nicht unumstritten. Durch seine gute Reinigungskraft kann SDS die menschliche Haut austrocknen und irritieren und somit hautreizend wirken.
Zudem scheint es unter Umständen bei Menschen mit speziellen Empfindlichkeiten allergieauslösend zu sein. Auch steht SDS unter Verdacht, krebserregend sein zu können. Eine krebserregende Wirkung ist wissenschaftlich aber nicht nachgewiesen. Doch auch für die Umwelt scheint SDS mit negativen Effekten assoziiert zu sein.
In hohen Mengen wirkt SDS auf aquatische Lebewesen toxisch. Da SDS in großen Mengen eingesetzt wird und große Mengen des Produktes, durch die Nutzung als Waschmittel, Shampoo, Zahnpasta oder Seife, in das Abwasser geraten ist auch dies ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Wie nutzen Unternehmen Sodium Lauryl Sulfate in ihren Produkten?
Aus diesen Gründen entscheiden sich immer mehr Unternehmen auf SDS in ihren Produkten zu verzichten, vor allem bei Naturkosmetika. Ein weiterer wichtiger Hinweis kann eine Produktzertifizierung durch den Bundesverband der Industrie- und Handelsunternehmen (BDIH) liefern, da der BDIH die Nutzung aggressiver Tenside untersagt.
Daher sind alle BDIH zertifizierten Produkte SDS frei. Durch die internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe (INCI) besteht eine Kennzeichnungspflicht von Inhaltsstoffen bei Kosmetika. Daher müssen auch Sodium Lauryl Sulfate unter den Inhaltsstoffen angegeben werden.
Allerdings kann SDS auch als Natriumlaurylsulfat oder durch seine Synonyme Natriumdodecylsulfat, Sodium Dodecyl Sulfate, Dodecylsulfat-Natriumsalz oder Schwefelsäuredodecylester-Natriumsalz angegeben werden. Auch die Abkürzungen SDS, SLS oder NLS sind als Kennzeichnungen zugelassen.
Fazit der Redaktion: Sodium Lauryl Sulfate wird häufig verwendet – auch, wenn es dem Käufer nicht immer bewusst ist.
Sodium Lauryl Sulfat findet sich durch seine positiven Tensideigenschaften in vielen Hygiene- und Waschartikeln. Gleichzeitig erlaubt die Eigenschaft des Emulgators auch die Verwendung in Lebensmitteln und Kosmetikartikeln.
Durch seine effektive Reinigungskraft kann es bei übermäßigem Konsum, aber auch zu Austrocknungen und Irritationen der menschlichen Haut, Haaren oder Augen kommen. Durch die gleichzeitig toxische Wirkung auf aquatische Lebewesen sollte die Nutzung mit kritischem Auge betrachtet werden.
Die Kennzeichnungspflicht von aggressiven Tensiden durch die INCI erlaubt es aber auf die Vermeidung von SDS zu achten.