In der Natur leben die verschiedenen Arten miteinander in diversen Ökosystemen, welche über den ganzen Globus verteilt sind.
Hierbei stehen bestimmte Tiere in Konkurrenz zueinander, da sie unter anderem die gleichen Nahrungsquellen nutzen und einen gemeinsamen Lebensraum bewohnen. Insgesamt hat jede Art bestimmte Ansprüche an andere Lebewesen und ihre Umwelt, welche als sogenannte ökologische Nische zusammengefasst werden.
Bedeutung und Erklärung: Was ist eine biologische Nische?
Die biologische Nische wird synonym für die ökologische Nische verwendet, daher sind die Begriffe „biologisch“ und „ökologisch“ in diesem Fall identisch. Außerdem handelt es sich bei der Ökologie um ein Teilgebiet der Biologie, weshalb der Begriff der biologischen Nische als allgemeiner angesehen werden kann.
Ökologische Nische: Definition und Anwendung
Eine biologische Nische bezeichnet im Allgemeinen die Gesamtheit der Ansprüche einer Art. Um dies besser zu verstehen, ist es zunächst wichtig, sich einen Überblick über die Ökologie und die Rolle der biologischen Nische in dem genannten Gefüge zu verschaffen.
Beginnend wird die Ökologie als die Lehre der Wechselbeziehungen von Lebewesen untereinander und zu ihrer Umgebung definiert. Das bedeutet, dass sich diese Wissenschaft mit Tieren und ihrem Lebensraum befasst, aber auch, wie einzelne Tiere mit anderen umgehen und wie sie die Natur zum Überleben nutzen.
Weil es sich hierbei um ein sehr großes Forschungsgebiet handelt, haben sich verschiedene Teildisziplinen entwickelt, um bestimmte Phänomene der Ökologie genauer untersuchen zu können.
Zum Beispiel wird bei der Autökologie auf die Wechselwirkungen eines Individuums mit seiner Umwelt Rücksicht genommen, während bei der Synökologie mehrere Lebewesen im Vordergrund stehen und bei der Demökologie die Umwelt weniger genau betrachtet wird.
Verschiedene Umweltfaktoren innerhalb ökologischer Nischen
An dieser Stelle wird häufig zwischen den biotischen und abiotischen Umweltfaktoren unterschieden. Bei den abiotischen Umweltfaktoren wird sich auf Einflüsse der Umwelt auf die Lebewesen bezogen, etwa Licht oder Temperatur. Nebenbei bezeichnen die biotischen Faktoren alle Einflüsse von einzelnen Lebewesen oder Arten auf andere.
Zu den biotischen Faktoren zählen neben der bereits genannten Konkurrenz von Tieren einer Art auch die sogenannte Räuber-Beute-Beziehung zwischen zwei Arten, welche das typische Nahrungsnetz eines Ökosystems bildet.
Außerdem lassen sich hier die Symbiose und der Parasitismus verorten. Zuletzt fällt auch die biologische Nische unter die biotischen Faktoren und beschreibt daher die Beziehung zwischen Lebewesen untereinander genauer.
Für die Vereinfachung von den komplexen Gefügen der Tiere innerhalb eines Ökosystems wurde das sogenannte Nischenraummodell entwickelt. Des Weiteren nimmt das Modell Bezug auf die physiologische und ökologische Potenz einzelner Tierarten.
Eine umkämpfte Nische bietet Chancen, aber auch Gefahren
Die physiologische Potenz einer Art ist definiert durch den genetisch vorgegeben Toleranzbereich im Hinblick auf einen bestimmten Umweltfaktor ohne das Beachten von Konkurrenz. Somit handelt es sich um die Veranschaulichung von einem Faktor wie der Temperatur, welcher mit einer Tierart in Verbindung gebracht wird.
Hier kann man beispielsweise erkennen, wie aktiv ein Tier bei einer bestimmten Temperatur ist oder ob es extreme Hitze beziehungsweise Kälte überlebt, was dem Toleranzbereich entspricht.
Bei der ökologischen Potenz hingegen wird der Toleranzbereich einer Art unter Konkurrenz betrachtet, dieser ist logischerweise kleiner und zeigt die Überlebenschancen einer Art in Verbindung mit anderen Tierarten. Folglich können sich konkurrenzschwache Arten nicht durchsetzen, wodurch sie entweder aussterben oder ihre Ansprüche im Laufe der Evolution so spezialisieren, dass sie weiterhin überleben können.
Konkurrieren zum Beispiel zwei Vogelarten um sehr harte Nüsse, könnte die konkurrenzschwache Art auf weniger harte Nüsse zurückgreifen und würde demnach weiterhin genügend Nahrung finden. Dieser Prozess wird auch als Nischendifferenzierung bezeichnet.
Ökologische Nische: Beispiel in der Natur
Als konkretes Beispiel für eine biologische Nische lässt sich das Grauhörnchen in England anführen. Hierbei handelt es sich um invasive Arten, die von anderen Gebieten eingeschleppt werden und das Gleichgewicht des bestehenden Ökosystems stören.
In diesem Fall wurden 350 Grauhörnchen im Jahr 1889 in Großbritannien ausgesetzt, obwohl diese eigentlich in Nordamerika beheimatet waren. Die Art verbreitete sich rasant und ähnelt in ihren Ansprüchen denen der heimischen Eichhörnchen, allerdings kann das Grauhörnchen das verfügbare Nahrungsangebot besser nutzen und ist somit konkurrenzstärker.
Diese Fälle von eingeschleppten Tierarten sind in vielen Gebieten der Welt zu verorten und veranschaulichen den Prozess der Nischendifferenzierung sowie das Prinzip der biologischen Nische.
Häufige Frage: Was bedeutet Nische in der Biologie?
Im Allgemeinen bezeichnet eine Nische in der Biologie die Funktion, die Tiere einer Art innerhalb eines Ökosystems erfüllen. Hierbei handelt es sich um verschiedene Zusammenhänge und Verflechtungen, welche das Ökosystem erhalten und den Kreislauf des Lebens aufrechterhalten.
Fazit der Redaktion: Eine ökologische Nische ist Chance und Segen für die Artenvielfalt
Insgesamt handelt es sich bei der ökologischen Nische um alle Faktoren, die für ein Lebewesen einer Art von Bedeutung sind. Ferner wird sie definiert durch die Ansprüche dieser Art, dies ist in Bezug auf die Beziehungen zu anderen Arten von Bedeutung.