Damit eine Verpackung umweltfreundlich ist, sollte sie einige Kriterien erfüllen. Dafür ist es wichtig, dass der Energiebedarf bei der Herstellung niedrig ist.
Zudem sollte die Verpackung mehrfach verwendbar sein, damit ein Rohstoffkreislauf entstehen kann.
Nicht zuletzt kommt es auf ein geringes Transportgewicht an, um den Treibstoffverbrauch so gering wie möglich zu halten.
Kurz erklärt: Was unterscheidet umweltfreundliche Verpackungen?
Umweltfreundliche Verpackungen haben im Gegensatz zu umweltschädlichen Verpackungen niedrige ökologische und gesundheitliche Auswirkungen. Während herkömmliche Verpackungsmaterialien wie verschiedene Kunststoffe häufig Weichmacher abgeben, sollten umweltfreundliche Verpackungen frei von diesen sogenannten Phthalaten sein.
Kunststoffe sind insgesamt eine kritische Verpackungskategorie, weil sie sich nicht oder nur sehr langsam zersetzen. Das hat zur Folge, dass Entsorgungsbetriebe sie nicht oder nur mit großem Aufwand recyceln können.
Dadurch können diese Materialien nicht wiederverwendet werden, es entsteht also keine Kreislaufwirtschaft. Ein typisches Beispiel sind PET-Schalen, die als Verpackung für Obst verwendet werden. Sie können nur ein einziges Mal zum Einsatz kommen und werden danach entsorgt.
Meistens werden solche und ähnliche Kunststoffe verbrannt und zur Energiegewinnung genutzt, allerdings entstehen dabei klimaschädliche Treibhausgase. Ein Beispiel für eine umweltfreundliche Verpackung ist hingegen eine Box aus Kartonage, in der Obst ebenso gut vor Schäden durch Stöße geschützt ist wie in Plastik.
Diese Materialien zählen zu den umweltfreundlichen Verpackungsmaterialien
Umweltfreundliche Verpackungen können aus verschiedenen, wieder verwertbaren Wertstoffen bestehen.
Dazu gehören:
- Papier
- Kartonage
- Mehrweg-Glasbehälter
- Stoffe wie Baumwolle oder Leinen, etwa in Form von Einkaufstaschen
Papier eignet sich für umweltfreundliche Verpackungen, da es einfach zu recyceln ist. Papierverpackungen bestehen durchschnittlich zu 68 Prozent aus wiederverwendetem Altpapier, eine Quote, die Kunststoffe noch lange nicht erreicht haben.
Noch dazu enthält Papier im Gegensatz zu Plastik keine Giftstoffe. Da Papier aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz besteht, ist das Material ressourcenschonend. Allerdings sollte es aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen.
Zwar benötigt auch die Herstellung von Papier- und Kartonprodukten viel Energie, dafür sind sie jedoch leicht. Das spart auf dem Transportweg Kraftstoff ein. Im Gegensatz dazu ist Glas schwerer, eignet sich allerdings auch für Produkte mit einem hohen Flüssigkeitsanteil.
Damit aus Glas umweltfreundliche Verpackungen werden, sollte es in ein Mehrwegsystem eingebunden sein. Das bedeutet, dass Verbraucher die Glasbehälter reinigen, nachdem sie sie verwendet haben, und in den Einzelhandel zurückbringen.
Die Flaschen werden in den Abfüllbetrieben entsprechend den Hygienevorgaben aufbereitet und erneut befüllt, um im Einzelhandel einen zweiten Lebenszyklus zu durchlaufen.
So kann jeder umweltfreundlich verpacken
Papier, Karton und Glas eignen sich auch im Haushalt als umweltfreundliche Verpackungen. Beim Kauf von Geschenkpapier gilt es, auf das Logo des Forest Stewardship Council (FSC) zu achten. Dieses garantiert, dass das Papier aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft stammt.
Für den Versand sollte der kleinstmögliche Karton genutzt werden, denn je größer die Pakete sind, desto weniger Liefergüter passen in das Transportmittel. Das Verpackungsmaterial sollte zudem nicht unnötig schwer und nach Möglichkeit plastikfrei sein. Um den Paketinhalt vor Beschädigungen zu schützen, ist Packpapier als Stoßdämpfer eine gute Wahl.
Für kleinere oder flache Güter eignen sich Versandtaschen besser als Kartons. Verstärkte Umschläge aus Altpapier sind ideale umweltfreundliche Verpackungen für Kleidung und Bücher.
Welche umweltfreundlichen Verpackungen eignen sich für Lebensmittel?
Bei Behältern für Nahrungsmitteln ist es besonders wichtig, dass das Material keine Schadstoffe abgibt. Zudem muss sie wieder verwertbar sein, um den Anforderungen an umweltfreundliche Verpackungen zu genügen.
Als innovativer Ersatz für Folien aus Kunststoff wurden Folien aus Holzfasern entwickelt. Diese sind biologisch abbaubar und haben im Vergleich zu Plastik den Vorteil, dass sie frei von Schadstoffen sind. Eine weitere Neuerung sind hauchdünne Folien, die auf Basis von Algen hergestellt werden. Sie sind essbar, sodass kein Verpackungsmüll anfällt.
Allerdings benötigt diese besondere Art der umweltfreundlichen Verpackungen eine weitere Schutzschicht, damit das Lebensmittel hygienisch bleibt. Sogenanntes Bio-Plastik ist hingegen keine wirkliche Alternative. Es besteht zwar zum Teil aus pflanzlichen Rohstoffen wie Mais oder Zuckerrohr statt aus Erdöl, dennoch ist es nicht ökologisch sinnvoll.
Der Grund dafür ist, dass für Anbau und Verarbeitung der Pflanzen viel Fläche und Energie benötigt werden. Trotz der nachwachsenden Rohstoffe ist Bio-Plastik somit nicht nachhaltig. Für trockene und feste Lebensmittel eignen sich Kartonagen als Transport- und Umverpackung. Allerdings sollten die Nahrungsmittel darin nicht dauerhaft aufbewahrt werden, da sie nicht ausreichend vor Schädlingen geschützt sind.
Für die Lagerung sind daher Glasbehälter zu bevorzugen, da sie Lebensmittelmotten und andere Insekten abhalten. Für Zutaten, die lichtempfindliche Nährstoffe wie ungesättigte Fettsäuren enthalten, sind braun oder grün eingefärbtes Glas ideal.
Wann ist eine Verpackung recyclingfähig?
Ob eine Verpackung sich für das Recycling eignet oder nicht, wird anhand bestimmter Mindeststandards entschieden. Diese Standards legt die Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) fest.
Entscheidend für die Recyclingfähigkeit ist zum einen, ob überhaupt Entsorgungsbetriebe vorhanden sind, die das Material verwerten können. Zweitens muss eine Verpackung sortier- und trennbar sein.
Nicht zuletzt müssen die verschiedenen Materialien, die für eine umweltfreundliche Verpackung verwendet werden sollen, miteinander verträglich sein. Ebenso sollten bei der Verwertung keine giftigen Stoffe entstehen.
Fazit der Redaktion
Es gibt viele Möglichkeiten, um umweltfreundliche Verpackungen zu nutzen. Abstriche an der Optik sind dank moderner Materialien nicht nötig, sodass Hersteller ihre Produkte auch in alternativen Verpackungsstoffen ansprechend präsentieren können.
Als Verbraucher hilft es, vor dem Kauf genau hinzuschauen und sich bewusst für ökologisch sinnvolle Varianten zu entscheiden. Das setzt für Unternehmen wiederum den Anreiz, mehr auf umweltverträgliche Werkstoffe zu setzen, um ihren Teil zum Systemwandel beizutragen.