Der Olivenbaum gilt als einer der ertragreichsten Nutzpflanze des Planeten.
Er gehört zur Familie der Ölbaumgewächse und wird bereits seit dem vierten Jahrtausend v. Chr. kultiviert.
Da er reich verzweigt und immergrün wächst, kann es in einigen Fällen vonnöten sein, den Olivenbaum zu schneiden.
Die Anleitung und Vorgehensweise dazu bietet der folgende Ratgeber.
Wann muss man einen Olivenbaum schneiden?
Grundsätzlich ist ein Olivenbaum besonders schnittverträglich, im Besonderen dann, wenn er ausschließlich als Zierpflanze verwendet wird und keine Olivenernte stattfindet. Das pflegeleichte Ölgewächs, das im Süden der Erde beheimatet ist, treibt auch aus altem Holz wieder neu aus.
Die Frage danach, wann man einen Olivenbaum schneiden muss, leicht zu beantworten: In der Regel ist der beste Schnittzeitpunkt für einen Olivenbaum das Frühjahr vor der Blüte und nach dem Auswintern. Wer jedoch nur kleinere Rückschnitte vornehmen möchte, kann dies ganz unabhängig von der Jahreszeit, jederzeit, tun.
Es sollte allerdings keine Frostgefahr herrschen, stattdessen sollte es ein sonniger, warmer, nicht zu heißer Tag sein. Wer die mediterrane Pflanze auch als Nutzpflanze kultiviert und eine möglichst ertragreiche Olivenernte haben möchte, sollte den Rückschnitt im frühen Frühjahr einigermaßen moderat halten. Da dann der Baum die Knospen im Vorjahr anlegt und die Anzahl der Blüten und Früchte sich durch Kürzen der einjährigen Triebe verringert.
Sollte man den Olivenbaum schneiden, damit der Stamm dicker wird?
Um für einen breiten und stabilen Stammwuchs beim exotischen Olivenbaum zu sorgen, kann es hilfreich sein, eine gewisse Schnitt-Technik anzuwenden. Diese besteht darin, dass parallele Schnitte zu den Saftbahnen durchgeführt werden.
Hierbei sollten die einzelnen Schnitte nicht länger als jeweils 5 cm und nicht tiefer als 0,2 mm sein. Das geeignete Werkzeug hierfür ist ein simples Cuttermesser, das vor der Nutzung desinfiziert werden sollte – auf diese Weise werden vermeintliche Pilzinfektionen effektiv vermieden.
Den Olivenbaum im Herbst oder im Frühling schneiden?
Generell gibt es verschiedene Gründe, einen Olivenbaum zu schneiden: Entweder möchte man dem Bäumchen die gewünschte Form geben (dabei handelt es sich dann um einen sogenannten Formschnitt).
Man möchte kranke oder abgestorbene Pflanzenteile, die dem sonnenverwöhnten Ölgewächs bei Erhalt zu viel Kraft rauben würden, entfernen oder man führt durch den Schnitt eine Erziehung des jungen Bonsai-Ölgewächses durch. Ob man den Olivenbaum im Herbst oder im Frühling schneiden sollte, hängt nun auch von der Art des Schnittes ab.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte als richtigen Schnittzeitpunkt immer das Frühjahr vor dem Austrieb wählen. Denn die kommende Überwinterung bedeutet eine hohe Belastung für das mediterrane und sonnenverwöhnte Gewächs, und ein Schnitt vor der kräftezehrenden Winterzeit würde dem Bäumchen unnötigen Stress bereiten.
Daher sollte der Olivenbaum erst kurz bevor es wieder ins Freie gestellt wird, geschnitten werden, damit es Schnitte schnell schließen kann und Triebe nicht am Entstehen gehindert werden.
Dieses Werkzeug benötigt man zum Olivenbaum schneiden
Für einen erfolgreichen Formschnitt des Olivenbaums ist das richtige Werkzeug notwendig. Grundsätzlich gilt hierbei, dass für jüngere Bäume eine Rosenschere oder eine Baumschere ausreichend ist. Da ältere Olivengewächse über ein zumeist härteres Holz verfügen, ist es sehr empfehlenswert, die Äste mit Hilfe einer kleinen Handsäge zu schneiden.
Anleitung: So geht das richtige Olivenbaum schneiden
Wer seinen Olivenbaum liebt, sollte für einen regelmäßigen und angemessenen Rückschnitt sorgen. Hierbei ist es wichtig, dass dieser ordnungsgemäß ausgeführt wird und keine Äste, Zweige oder Triebe zu Schaden kommen oder verstümmelt werden.
Mit den folgenden chronologischen Schritten gelingt ein erfolgreicher Rückschnitt des robusten Südländers im Handumdrehen:
- Vorbereitung: Dieser Schritt ist eine grundsätzliche Regelung und besagt, dass der Haupttrieb in 90 % der Fälle unangetastet bleiben muss beim Schneiden. Nur in Ausnahmefällen – zum Beispiel dann, wenn der Baum zu mächtig wächst – sollte er leicht gekürzt werden. Zudem ist im Vorhinein zu berücksichtigen, dass die Seitentriebe immer kürzer sein sollten als der Haupttrieb.
- Schritt 1: Nun wird der Baum von der Spitze aus beschnitten, wobei junges und frisches Holz gekürzt wird. Alles in allem sollte eine schöne Form hierbei entstehen, wobei die Seitentriebe idealerweise von oben nach unten in der Länge zunehmen. Auf diese Weise entsteht eine dreieckige Form – der Baum sieht nun im Gesamtbild oval aus.
- Schritt 2: Nun sollten nach innen wachsende oder Äste, die andere Zweige kreuzend, geschnitten genauer gesagt entfernt werden. Der schwächere Ast ist hierbei zu entfernen, wobei verkümmerte Äste ebenfalls herausgeschnitten werden.
- Schritt 3: Im letzten Schritt werden unbelaubte Zweige, die sich am Ende der unteren Krone befinden, entfernt.
Ziel des Formschnitts ist eine lockere und luftige Krone, die für einen typisch knorrigen, urwüchsigen Olivenbaum typisch ist. Wer diese Form anstrebt, sollte zudem ausschließlich kümmerliche und schwache Zweige und dünne, lange Wassertriebe vom Baum herausschneiden.
Fazit der Redaktion – Olivenbaum schneiden leichtgemacht
Einen Olivenbaum erfolgreich zu schneiden ist nicht schwer, wenn man über Schnittzeitpunkt und Art und Weise des Schnittes Bescheid weiß. Grundsätzlich ist der ideale Schnittzeitpunkt das Frühjahr oder der späte Winter.
Zu beachten ist außerdem, dass der Haupttrieb fast nie und wenn, dann nur leicht gekürzt wird und dass Seitentriebe von oben nach unten moderat gekürzt werden müssen. Verkümmerte, unbelaubte Zweige sowie Wassertriebe werden entfernt. Werden diese einfachen Regelungen beachtet, gedeiht das mediterrane Olivenbäumchen im Handumdrehen äußerst prächtig.