Unser Alltag ist hektisch geworden – der Stress nimmt zu. Kein Wunder, wachsen doch die Anforderungen, die an uns gestellt werden. Umso wichtiger ist es, sich immer wieder eine Auszeit zu nehmen und abzuschalten. Deshalb beschäftigt sich dieser Artikel rund um das Thema Entschleunigen.
Bedeutung und Erklärung: Was ist Entschleunigen?
Kurzum bedeutet es, langsamer zu machen und sich mehr auf das Wesentliche zu besinnen. Das verdeutlicht auch der Duden. Er definiert die Entschleunigung folgendermaßen: Es handelt sich um eine gezielte Verlangsamung einer Entwicklung, Tätigkeit oder Ähnlichem, die bislang permanent beschleunigt wurde. Es geht also quasi um das Gegenteil des Beschleunigens.
Genau diese Anforderungen setzen uns zu. Sie kosten uns Kraft und Energie – physisch wie psychisch. Doch geht es dabei nicht nur darum, WAS wir zu erledigen haben. Sondern vor allem auch darum, WIE wir das tun. Genau hier kommt die Entschleunigung ins Spiel.
So funktioniert es: Wie kann man sein Leben entschleunigen?
Wie bereits erwähnt, wird hierbei hauptsächlich daran angesetzt, die eigenen Aktivitäten zu verlangsamen. Sie sollen in Ruhe, gezielt und fokussiert ausgeführt werden. Leider kommt uns gerade das heutzutage immer mehr abhanden. Der Job steckt voller Ansprüche und nimmt einen Großteil unserer Lebenszeit ein. Nach Feierabend ist noch kein Ende in Sicht.
Die Kinder (und evtl. auch Tiere) wollen versorgt und bespaßt werden. Die Hausaufgaben gemeinsam erledigt oder kontrolliert. Nicht zu vergessen private Termine wie Arztbesuche und natürlich der Haushalt.
Doch beinahe jede Tätigkeit lässt sich entschleunigt ausüben, wenn die Bedingungen gegeben sind. Dabei handelt es sich glücklicherweise vor allem um die eigenen, inneren Bedingungen statt der äußeren. Somit haben wir es selbst in der Hand.
Den Grundstein dafür bilden Bewusstsein, die richtigen Gedanken und der Wille. Beispiele, wie wir unser Leben gezielt entschleunigen können, werden im nächsten Punkt genannt.
Die besten 7 Tipps zum Entschleunigen
Nachdem wir uns nun damit befasst haben, was unter der Entschleunigung zu verstehen ist, möchten wir uns das Ganze genauer ansehen. Deshalb folgen jetzt die 7 besten Tipps, wie sich die gezielte Verlangsamung in den Alltag integrieren lässt.
1. Im Hier und Jetzt bleiben
Der stressige Alltag ist zu unserer Norm geworden. Bei all den Aufgaben, die es zu erledigen gilt, sind wir mit unseren Gedanken meist schon bei der nächsten oder übernächsten. Und hier setzt der Grundstein der Entschleunigung an! Sich bewusst zu machen: „Moment! Ich fülle gerade das Formular für meine Arbeit aus. Dann möchte ich auch gedanklich dabei voll anwesend sein. Mit den anderen Punkten beschäftige ich mich, wenn sie an der Reihe sind.“
Denn indem wir bereits an die nächsten Aufgaben denken, erledigen diese sich dadurch nicht. Wir allerdings stressen uns unnötig und die momentane Beschäftigung wird vernachlässigt. Das führt obendrein zu Fehlern. Es gilt also, sich bewusst zu machen, wenn man gerade wieder gedanklich abdriftet und sich zurück ins Hier und Jetzt zu holen. Das erfordert Bewusstsein und Übung. Es ist jedoch machbar und wird mit der Zeit immer leichter!
2. Mit allen Sinnen erleben
Die Sinne helfen dabei, eine Tätigkeit bewusst und verlangsamt auszuführen. Es gibt immer etwas zu sehen, zu hören, zu riechen und/oder zu fühlen. Ja, manchmal sogar zu schmecken! Unterstützen können Fragen wie: „Ist die Unterlage, auf der ich sitze, hart oder weich? Was genau ist alles auf der Homepage zu sehen?“ Das legt den Fokus auf die momentane Tätigkeit. Es entspannt und macht es zudem möglich, wichtige Dinge wahrzunehmen, die uns ansonsten gar nicht aufgefallen wären.
3. Eine Liste erstellen
Manch einer kann es vermutlich nicht mehr hören. Doch die gute alte Erledigungs-Liste wird nicht umsonst angepriesen. Es entlastet, alle anstehenden Aufgaben auf einen Blick einsehen und abhaken zu können. Gedanken wie: „Was muss ich eigentlich noch alles machen? Habe ich etwas vergessen?“, sind damit Geschichte. So ist es auch viel einfacher, sich seine Zeit entsprechend einzuteilen. Das wiederum ist notwendig, um wirklich entschleunigen zu können und nicht in Hektik zu verfallen.
4. Minimalistisch denken
Bei vielen gilt er als (unnötiger) Trend, doch der Minimalismus bietet eine Menge Vorteile. Neben dem Sparen verfolgt er vor allem das Ziel der Entschleunigung. Er kann in allen Lebensbereichen eingesetzt werden. So ist es sinnvoll, sich bei jeder neuen Anschaffung zu fragen, ob und wofür man es wirklich benötigt. Denn unnötig viele Gegenstände in der Wohnung z.B. machen Arbeit. Sie müssen gepflegt und abgestaubt werden. Zudem lenken sie oft vom Wesentlichen ab. Zeit und Energie, die sich sinnvoller investieren lässt.
5. Nachsichtig mit sich selbst sein
Leistungsdruck ist inzwischen unser ständiger Begleiter. Oft machen wir uns diesen jedoch selbst. Das zu erkennen und sich zu erlauben, auch mal Fehler zu begehen oder langsamer zu sein, ist ein bedeutender Schritt, um seinen Alltag zu entschleunigen.
6. Auf Pausen achten
Pausen sind wichtig für Körper und Geist! Besonders wenn wir mit stressiger und langwieriger Arbeit zu kämpfen haben. Sie helfen uns, unseren Speicher aufzufüllen und im Anschluss wieder voll einsatzbereit zu sein. Ähnlich wie ein Handy, das regelmäßig an die Steckdose angeschlossen werden muss, damit der Akku nicht schlapp macht.
7. Es darf leicht sein
Gerne und leicht übernehmen wir bestimmte Glaubenssätze von unserem Umfeld. Besonders bekannt ist die Aussage, dass das Leben nun mal hart und stressig ist. Es ist sinnvoll und wichtig, solche Normen zu hinterfragen. Denn: Hierbei handelt es sich um keine Tatsache, sondern um gesellschaftliche Normen! Warum sollte das Leben mit all seinen Anforderungen nicht auch leicht sein und Spaß machen dürfen?! Wer seinen Blickwinkel ändert und Dinge gerne tut, statt sie als lästige Pflichten anzusehen, verändert sein Leben enorm!
Fazit der Redaktion: Einfach das Entschleunigen im eigenen Leben ausprobieren
Leider gerät die Entschleunigung im stressigen Alltag zunehmend in den Hintergrund. Doch umso höher ist ihre Bedeutung. Sie dient dazu, Geist, Körper und Psyche gesund und in Balance zu halten. Zudem hilft sie dabei, die Arbeit gründlicher und gewissenhafter auszuführen.
Nicht das Außen bestimmt darüber, wie stressig unser Leben ist. Sondern wir selbst, mit unseren eigenen Gedanken, unserem Bewusstsein und unseren Handlungen. Erinnern wir uns also regelmäßig daran, was (uns) wirklich wichtig ist im Leben und nehmen wir unsere Bedürfnisse ernst. Indem wir unseren Alltag gezielt langsamer angehen, sprich bewusst entschleunigen, legen wir dafür den Grundstein.